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State of Financial Crime 2023 Report

PSD2 – die Zweite Zahlungsdiensterichtlinie: Umfang und Bedeutung

Vorschriften

PSD2

Die Zweite Zahlungsdiensterichtlinie (PSD2) hat in der Zahlungsbranche bereits große Wellen geschlagen. Welchen Einfluss hat sie jedoch auf die Einhaltung der Geldwäschebestimmungen in Unternehmen?

Die Zweite Zahlungsdiensterichtlinie wurde 2015 von der Europäischen Kommission als Nachfolger der ursprünglichen Zahlungsdiensterichtlinie von 2007 verabschiedet. Wie bereits ihr Vorgänger beeinflusst die PSD2 die Regulierung von Zahlungsdiensten in der EU und im Europäischen Wirtschaftsraum. Gestärkt werden soll mit ihr der Wettbewerb innerhalb der Branche, indem auch Nichtbanken eine Teilnahme ermöglicht und die Compliance-Standards für Zahlungsanbieter harmonisiert werden.

Dank dieser Öffnung wurde PSD2 einerseits als Revolution für die Branche gefeiert, andererseits hat sie jedoch auch neue Compliance-Herausforderungen mit sich gebracht.  Hierzu gehören etwa Bedenken im Hinblick auf die Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung. Vor diesem Hintergrund ist es wichtig zu verstehen, wie sich die Richtlinie im Detail auswirkt und wie ihre Vorschriften in Finanzinstituten eingehalten werden können.

Hintergründe der Zweiten Zahlungsdiensterichtlinie

ldwäsche

Geldwäsche ist im Verlauf der letzten Jahrzehnte global zu einem immer größeren Problem geworden. Im grenzübergreifenden Verkehr kommt es Jahr für Jahr zu Schmuggel in Milliardenhöhe, Tausende Kriminelle gehen dabei ungestraft durchs Netz. Da die Thematik für Gesetzgeber, Finanz- und Regulierungsbehörden somit eine entsprechend hohe Priorität hat, werden stets neue Strategien zur Bekämpfung von Geldwäsche erarbeitet. Auch die dabei eingesetzten Technologien entwickeln sich rasant weiter.

Schwer aufzuspüren ist Geldwäsche auch deshalb, weil sie immer auch im Schatten von anderen Verbrechen geschieht. Verankert ist dies bereits in ihrer begrifflichen Definition: Geldwäsche wird definiert als der Prozess des Vertuschens oder „Waschens“ von illegal erworbenen Geldern mit dem Ziel, Spuren krimineller Aktivitäten zu verwischen und das Geld als rechtmäßig erworben zu präsentieren. Vor der Geldwäsche muss also zunächst ein anderes Verbrechen begangen werden, aus dem die illegalen Gelder stammen. Verketten und vermischen sich Geldwäsche und die damit zusammenhängenden kriminellen Aktivitäten, entsteht rasch ein komplexes Netzwerk aus illegalen Aktivitäten, das nur noch schwer nachzuvollziehen und aufzuschlüsseln ist.

Die Undurchsichtigkeit dieser ohnehin komplexen Gemengelage verstärkt sich im Zeitalter der Digitalisierung durch neue Technologien nur noch weiter. Hier gilt es für die zuständigen Behörden, Feuer mit Feuer zu bekämpfen und ihrerseits auf innovative technologische Hilfsmittel zurückzugreifen. Dank ihnen lässt sich heute wesentlich einfacher feststellen, wenn es zu Betrugsversuchen im Finanzsystem kommt. Weiter können auch leichter Informationen über die Personen gesammelt werden, die hinter diesen Machenschaften stecken. Manuelle Datensuche und Kontoüberwachung hingegen sind mühsam, ineffizient und nicht selten ergebnislos. Glücklicherweise wurde dieser überholte Prozess inzwischen durch Screening-Systeme ersetzt. Mit ihnen werden effektives Monitoring und die Aufdeckung von Geldwäsche weitaus einfacher als noch in der Vergangenheit.

Im Kampf gegen die Geldwäsche haben diverse Regierungen inzwischen gesetzliche Mandate implementiert: So sind sämtliche Finanzinstitute und viele Unternehmen verpflichtet, jedweder verdächtige Kundenaktivitäten zu melden. Diesen Verpflichtungen unterliegen etwa Banken, Versicherungsunternehmen, Casinos, Geldwechselunternehmen und viele weitere. Ohne diese Unterstützung wäre keine Regierung der Welt in der Lage, sämtliche an der Geldwäsche Beteiligte dingfest zu machen – genauso wenig wie dies auch Unternehmen und Finanzinstitute auf sich allein gestellt nicht könnten. Eine konzertierte Zusammenarbeit von staatlichen Stellen und Privatwirtschaft liefert eine weitaus bessere Erfolgsquote.

Schließt ein Unternehmen oder Finanzinstitut versehentlich eine Transaktion ab, die mit Geldwäsche verknüpft ist, kann dies empfindliche rechtliche und finanzielle Folgen nach sich ziehen. Selbst wenn der Fehler also völlig unbeabsichtigt war, ist auch eine strafrechtliche Verfolgung nicht auszuschließen. Werden Geldwäscher aktiv durch korrupte Mitarbeiter unterstützt, müssen auch diese mit strengen Sanktionen rechnen, doch auch das Unternehmen selbst kann weiterhin haftbar gemacht werden. Angesichts solcher Risiken sind die meisten Unternehmen sehr darauf bedacht, ihre Kunden und Konten ordnungsgemäß zu überwachen. Fahrlässig zu handeln und versehentlich in Geldwäsche verwickelt zu werden ist ein Risiko, das Finanzinstitute wie auch andere Unternehmen nicht eingehen sollten.

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Ursprünglich veröffentlicht 16 Februar 2019, aktualisiert am 13 Juni 2022

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