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State of Financial Crime 2023 Report

KYC und AML – Worin liegt der Unterschied?

Geldwaesche

Weltweit erlassen sowohl lokale Behörden als auch Institutionen mit internationaler Kompetenz regelmäßig Vorschriften zur Bekämpfung von Geldwäsche. Hierbei hat sich global die Abkürzung AML (für anti-money laundering) etabliert, die eine Vielzahl an Überprüfungs- und Überwachungspflichten für Finanzinstitute begrifflich erfasst. Ein wichtiger Aspekt im Rahmen dieser Pflichten ist die Legitimationsprüfung KYC (für know your customer). Da AML und KYC eine gewisse inhaltliche Nähe aufweisen und zudem häufig synonym verwendet werden, ist allerdings oft nicht klar, wie sie sich im regulatorischen Kontext unterscheiden. 

Um Compliance-Auflagen nahtlos und konsistent umsetzen zu können, sind die Unterschiede zwischen AML und KYC und ihre konkrete Umsetzung von umso größerer Bedeutung für Unternehmen weltweit.

Was ist AML?

AML beschreibt als übergeordneter Begriff eine Reihe von Prozessen, die im Unternehmen vorhanden sein müssen, um behördlichen Pflichten nachkommen zu können. Allgemein soll AML sicherstellen, dass Geldwäsche im Unternehmen erkannt und verhindert wird. Weiter soll damit gewährleistet werden, dass jedes Unternehmen in der Lage ist, sich selbst und die Finanzsysteme, in denen es agiert, vor etwaigen durch Geldwäsche verursachten Schäden zu schützen.

Die AML-Vorschriften der meisten Rechtssysteme verpflichten Unternehmen, ein eigenes AML-Programm zu erarbeiten und zu implementieren. Dieses Programm muss auf den Geschäftskontext und seine individuellen Anforderungen abgestimmt und in der Lage sein, kunden- und branchenspezifische Risiken adäquat zu adressieren. So wird erwartet, dass mit dem AML-Framework eines Unternehmens die jeweils geltenden Überprüfungs- und Überwachungsprozesse nahtlos und effizient umgesetzt werden können.

Behördliche Auflagen und Überprüfungsverfahren werden dabei regelmäßig sowohl zur Unterbindung neuer Betrugsmuster in der Finanzkriminalität als auch zur Implementierung weiterer gesetzlicher Anforderungen der Finanzbehörden angepasst.

Was ist KYC?

Als Teilkomponente des übergeordneten AML beschreiben Know Your Customer-Prozesse im Detail alle Abläufe zur Überprüfung der Kundenidentität.

Stellenweise wird KYC auch als Customer Due Diligence (CDD) bezeichnet, und genau diese Abkürzung bringt perfekt zum Ausdruck, wie wichtig beim Thema Geldwäsche-Prävention die genaue Kenntnis von Kunden und Risiken ist. Im Einzelnen erfordert der KYC-Prozess zur Identitätsprüfung, dass Unternehmen:

  • grundlegende Angaben zu ihren Kunden ermitteln, so etwa Name, Adresse und Geburtsdatum 
  • sich über das genaue Geschäft ihrer Kunden informieren, um vorab eine verlässliche Kenntnis der geschäftlichen Beziehung zu erlangen, die sie dabei selbst eingehen
  • das wirtschaftliche Eigentum eines Unternehmens klar feststellen (wenn dies nicht der Kunde ist)

Die KYC-Prüfung sollte bereits beim Kunden-Onboarding erfolgen, um von Beginn an sicher sein zu können, dass alle Angaben zu Identität und geschäftlichen Inhalten der Wahrheit entsprechen. Eine Wiederholung im weiteren Verlauf der Geschäftsbeziehung ist empfehlenswert, um zu verifizieren, dass das Risikoprofil eines Kunden weiterhin mit den vorliegenden Informationen übereinstimmt.

KYC und erweiterte Due Diligence (EDD)

Weist ein Kunde ein besonders hohes Geldwäscherisiko auf, sollte beim KYC-Prozess ein erweitertes Due Diligence-Verfahren mit folgenden Punkten zum Einsatz kommen:

  • Erfassung zusätzlicher Nachweise zur Kundenidentität
  • Überprüfung der Herkunft des Kundenvermögens
  • Genauere Untersuchung einzelner Transaktionen und Geschäftsbeziehungen
  • weitere beobachtende Maßnahmen

KYC als Teil der AML-Lösung

AML-Programm und KYC-Prozess sollten sich gegenseitig ergänzen. Als Kernkomponente von AML kann KYC dabei helfen, das große Ganze an die individuellen Anforderungen des Unternehmens anzupassen, Kundenrisikoprofile genauer aufzuschlüsseln und die Compliance zu verbessern. Spezielle KYC-Software vereinfacht die Identitätsprüfung zudem zusätzlich: Sie hilft dabei, Kunden mit hohem Risiko bei einer Prüfung automatisch zu priorisieren und gleichzeitig Humanfehler und falsch positive Ergebnisse zu reduzieren.

AML und KYC als Lösungen im Einsatz

Unsere Lösungen helfen Ihnen dabei, Kundenerfassung und Transaktionsmonitoring sicher zu automatisieren. Ihre Compliance-Mitarbeiter können ihre Entscheidungen so leichter und auf einem sicheren Datenfundament treffen und umsetzen.

Ursprünglich veröffentlicht 31 Januar 2022, aktualisiert am 26 August 2022

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