

Handelssanktionen sind eine Art von Wirtschaftssanktionen und dienen der Einschränkung von Handelsaktivitäten mit bestimmten ausländischen Sanktionszielen, in der Regel als Teil eines umfassenderen Sanktionsprogramms, mit dem politische oder diplomatische Ziele erreicht werden sollen. Im Rahmen von Handelssanktionen werden Verbote verhängt, die sich auf bestimmte Branchen und Personen oder auf ganze Länder beziehen können: Durch diese Verbote wird es für Personen in dem Land, das die Sanktionen verhängt hat, strafbar, Geschäfte mit Personen zu tätigen, die in den Geltungsbereich der Sanktionen fallen.
Handelssanktionen sind für Regierungen weltweit ein wichtiges außenpolitisches Mittel und werden eingesetzt, um Verstöße gegen Völker- oder Menschenrecht zu ahnden oder die nationale Sicherheit zu erhöhen. Da sie in der Folge auch streng durchgesetzt werden, ist es für Banken, Finanzinstitute und andere Dienstleister umso wichtiger, ihre Einhaltung sorgfältig zu überwachen, um nicht die im Zuge von Verstößen teils erheblichen Strafen und strafrechtlichen Verfahren zu riskieren.
Handelssanktionen können einseitig verhängt werden oder sich gegen bestimmte Formen des Handels oder gegen Einzelpersonen und Organisationen und Unternehmen richten. Sie können von einzelnen Ländern im Rahmen autonomer Sanktionsregelungen verhängt werden, oder aber von Ländergruppen, die als Mitglieder internationaler Organisationen agieren, wie z. B. der Vereinten Nationen.
Zu den verschiedenen Kategorien von Handelssanktionen gehören:
Obwohl sich Handelssanktionen und Embargos im gleichen Regelungsbereich bewegen – in dem Sinne, dass sie beide wirtschaftliche Beschränkungen gegen ein Drittland beinhalten – gibt es praktische Unterschiede zwischen den beiden Maßnahmen. Während Sanktionen u. U. auf bestimmte Handelsaktivitäten oder Einzelpersonen ausgerichtet sind, werden Embargos sehr viel umfassender angewandt und verbieten oft den Handel mit einem Zielland, oder sie untersagen stattdessen alle Einfuhren aus oder Ausfuhren in dieses Land. In manchen Fällen können Embargos nur die Ein- und Ausfuhr bestimmter Warenarten beschränken, so etwa von militärischen Endverbrauchsgütern.
Beispiele für Handelssanktionen und Embargos
Handelssanktionen werden oft als Mittel eingesetzt, um die Zielländer zur Einhaltung des Völkerrechts zu zwingen oder Anreize dafür zu schaffen. Beispiele hierfür sind:
Durchsetzung von Handelssanktionen
In den meisten Ländern gibt es Vollzugsbehörden, die für die Umsetzung von Handelssanktionen zuständig sind. In den Vereinigten Staaten ist dies das Office of Foreign Assets Control (OFAC), das die Liste der Specially Designated Nationals (SDN) & Blocked Persons führt. Die SDN-Liste enthält die Personen und Unternehmen, gegen die derzeit US-Handelssanktionen bestehen.
Unternehmen müssen sicherstellen, dass sie beim Onboarding neuer Kunden und der Abwicklung von Transaktionen Handelssanktionen beachten. Konkret bedeutet dies, dass sie im Rahmen ihres AML/CFT-Programms eine Lösung zur Überprüfung von Sanktionen einführen und Kunden mit den einschlägigen internationalen Sanktionslisten (wie der SDN-Liste) abgleichen müssen. Wird dabei eine Übereinstimmung festgestellt, muss das Unternehmen entsprechend reagieren, also z. B. Transaktionen aussetzen, Vermögenswerte einfrieren und zuständige Behörden benachrichtigen.
Herausforderungen bei der Einhaltung von Sanktionsvorschriften: Handelssanktionen bringen besondere Compliance-Herausforderungen mit sich. Unternehmen müssen sicherstellen, dass ihre Screening-Lösung den Grad des Sanktionsrisikos widerspiegelt, mit dem sie konfrontiert sind, aber nicht so komplex ist, dass sie einen unüberschaubaren Verwaltungsaufwand für die Compliance-Abteilung verursacht oder das Kundenerlebnis negativ beeinflusst. In diesem Kontext empfiehlt es sich, während der Aufnahme und der gesamten Dauer der Geschäftsbeziehung mit Kunden Risikobewertungen durchzuführen und diese Daten als Grundlage für spezifische Compliance-Maßnahmen zu nutzen, wobei Kunden mit höherem Risiko intensiveren Kontrollen unterzogen werden sollten.
In ähnlicher Weise sollten die Maßnahmen zum Screening auf Handelssanktionen den Schwierigkeiten Rechnung tragen, die bei der Überprüfung ausländischer Kunden oder von Transaktionen auftreten können, an denen ausländische Parteien beteiligt sind. In der Praxis bedeutet dies, dass sichergestellt werden muss, dass die Screening-Lösung die neuesten Sanktionsdaten enthält, um zu gewährleisten, dass die Kontrollen genau und zuverlässig sind. Sanktionslösungen sollten zudem so eingerichtet werden, dass die Verwendung von Spitznamen und Pseudonymen sowie die Namenskonventionen bestimmter Länder berücksichtigt werden: Arabische und chinesische Namen zum Beispiel enthalten nicht-westliche Schriftzeichen, und die Reihenfolge von Vor- und Nachnamen ist oftmals umgekehrt.
Um die Vorschriften für Handelssanktionen ordnungsgemäß einhalten zu können, müssen Unternehmen nicht nur eine wirksame Lösung für die Sanktionsprüfung einsetzen, sondern auch sicherstellen, dass die folgenden Maßnahmen und Kontrollen als Teil ihres AML/CFT-Programms vorhanden sind:
Screening auf Handelssanktionen
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Ursprünglich veröffentlicht 21 September 2021, aktualisiert am 04 August 2022
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