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State of Financial Crime 2023 Report

Krypto: 5 aktuelle Einblicke und Best Practices von Branchenführern

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Von digitalen Zentralbankwährungen (CBDCs) bis hin zu Non-Fungible Tokens (NFTs) – die Blockchain ist Innovationstreiber vieler neuer Möglichkeiten im Finanzsektor. Für Anbieter von Dienstleistungen für virtuelle Vermögenswerte (VASPs) ist die schiere Geschwindigkeit der Entwicklungen gleichermaßen Grund zur Spannung wie auch zur Sorge. Denn wie soll man schließlich Maßstäbe für Best Practices festlegen, wenn sich die Gegebenheiten ständig ändern?

Vor diesem Hintergrund hat das Risikomanagement-Netzwerk FinTech FinCrime Exchange in Zusammenarbeit mit ComplyAdvantage 16 führende Unternehmen der Krypto-Branche zu ihren individuellen Herausforderungen sowie ihren Prognosen zur Markentwicklung befragt.

Im Folgenden haben wir die wichtigsten Erkenntnisse kompakt zusammengefasst, und den vollständigen Bericht lesen Sie hier.

  1. Maßnahmen zur erweiterten Sorgfaltspflicht beim Onboarding von Kunden an oberster Stelle

    Obwohl Krypto-Kunden laut Branchenführern einen reibungslosen Onboarding-Prozess erwarten, müssen sie selbst nicht weniger Kontrollen durchführen, sondern mehr. Vereinfachte Sorgfaltsprüfungen wurden im Rahmen von Onboarding-Kontrollen dabei mit der geringsten Prioritätsstufe versehen. Da 90 % der Teilnehmer bereits außerhalb der Krypto-Branche im Bereich Finanzkriminalität tätig gewesen sind, konnten sie gut beurteilen, wie die Branche im Vergleich mit anderen Finanzdienstleistern abschneidet. 65 % der Befragten maßen Transaktionsüberwachung und Sorgfaltspflicht gegenüber Kunden in der Krypto-Branche eine höhere Priorität bei als in anderen Wirtschaftszweigen. Weiter gaben sie an, auf hochwertige Anbieterlösungen zurückzugreifen, um sowohl ihre Sorgfaltspflicht besser umsetzen zu können als auch einen nahtlosen Onboarding-Prozess zu gestalten.

  2. Noch kein Konsens zur genauen Auslegung der Reiseregel

    Die von der Financial Action Task Force (FATF) im Juni 2019 verabschiedete Reiseregel (die sogenannte Travel Rule) verlangt, dass Auftraggeber und Begünstigte bei allen Überweisungen von digitalem Vermögen Angaben zur Identität austauschen. Dies ist für alle Anbieter von virtuellen Vermögenswerten (VASPs) bindend. Die Reiseregel ist inzwischen in 15 Ländern eingeführt worden. Die Branchenführer erklärten, den Markt auf passende Lösungen ihrer Umsetzung zu sondieren. Um beispielsweise ein breites Kundenspektrum bedienen zu können, sind ggf. mehrere Softwarelösungen erforderlich. In ihrem Bericht vom Juni 2021 über die Entwicklung von Technologielösungen zur Umsetzung der Reiseregel stimmt die FATF den Befragten offenbar dahingehend zu, dass es noch keine koordinierte Strategie zur Erfüllung der darin festgelegten Anforderungen gibt. Ihrer Auffassung nach ist so etwa noch kein globaler Rahmen für die Einhaltung der Reiseregel definiert, und es bestehen nur unzureichende Sicherheitsvorkehrungen, um eine Instrumentalisierung von VASPs durch Kriminelle zu verhindern.

  3. Risikobewertung beim Coin-Trading noch keine branchenweite Praxis

    Für 61 % der Befragten ist die Geschwindigkeit, mit der ihr Unternehmen skaliert, ein größeres Risiko als das von ihnen angebotene Produkt. Einige gaben an, die von ihnen unterstützten Coins keiner Risikobewertung unterziehen – dies trotz zunehmender Kritik durch das Financial Crimes Enforcement Network (FinCEN), den für die Verfolgung von Finanzkriminalität zuständigen Fachbereich des US-Finanzministeriums. Neben der Überprüfung auf Coin-Rückverfolgbarkeit und der Frage, ob diese vom Anbieter für Transaktionsüberwachung des jeweiligen Unternehmens abgedeckt wird, kommt ein risikobasierter Ansatz nur dann zur Anwendung, wenn das Risiko als hoch eingestuft wird. Dies ist zum Beispiel dann der Fall, wenn Privacy Coins gelistet sind, da diese Daten über ihre Nutzer verbergen. Im Kontrast stehen dabei die Herausforderungen beim Risikomanagement für traditionelle Banken im Gegensatz zu Krypto-Unternehmen, bei denen sich die verfügbaren Vermögenswerte so häufig ändern, dass ein coinspezifischer Ansatz in der Risikobewertung als ineffizient erachtet wird.

  4. Besserer Ruf für Krypto-Branche dank stringenterer Regulierung

    Die befragten Branchenführer waren sich einig, dass mit der verstärkten Regulierung auch die Glaubwürdigkeit der Branche zugenommen hat. Ablesbar ist dies auch in Informationsinitiativen rund um Krypto, in der erweiterten Zusammenarbeit zwischen den Unternehmen untereinander sowie mit Strafverfolgungs- und Regulierungsbehörden, so etwa im Rahmen der Crypto Defenders Alliance oder im Private Sector Consultative Forum der FATF. Viele Teilnehmer zeigten sich zudem interessiert, früher einbezogen zu werden. Die Meldung von Verdachtsfällen (SAR/UTR/STR) wurde als ein Beispielbereich genannt, der für die spezifischen Anforderungen der Krypto-Branche eine Überarbeitung erfahren sollte.

  5. Schnelle Einarbeitung in Krypto-Themen wichtig

    Knapp 80 % der Befragten sehen umfassende Erfahrungswerte mit Krypto-Währungen für berufliche Positionen zur Bekämpfung von Finanzkriminalität als nicht unbedingt erforderlich. Gleichzeitig wird von Führungskräften eine branchenweite Vernetzung erwartet, so auch mit Bankpartnern. Auch die Aufsichtsbehörden stellen zunehmend höhere Anforderungen an die Krypto-Expertise ihrer Mitarbeiter. Compliance-Spezialisten, die in den Krypto-Bereich einsteigen, sollten sich daher auf eine steile Lernkurve einstellen.

Ihre nächsten Schritte 

Kontinuierliche Entwicklung und fortlaufendes Wachstum in der Krypto-Branche machen es immer wichtiger, Performance-Benchmarks im Auge zu behalten. Den vollständigen Bericht zu diesem Thema lesen Sie hier.

Ursprünglich veröffentlicht 08 August 2022, aktualisiert am 24 August 2022

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